Wintertrekking mit Schneeschuhen, Pulka & Zelt

 

 

Wintertrekking mit Zelt und Zeltofen

Natürlich kann ich mit minimaler Ausrüstung lange auch im Winter auskommen. Ich finde es aber reizvoller mich so aufzustellen, dass ich mich dabei wohl fühle. So habe ich auf dieser Tour wieder mein großes Zelt und den Zeltofen dabei. Über diese Tour habe ich wieder ein Video gedreht. Ihr könnt es Euch auf Youtube unter: https://youtu.be/2b6sjFpSfTQ In dem Video seht Ihr wie ich das Zelt aufstelle und den Ofen zusammenbaue. Die Aufnahmen waren leider nicht ausreichend , um dies genau darzustellen. Ich werde den Ofen noch einmal in einem anderen Beitrag genau vorstellen.

 

Wintertrekking mit Schneeschuhen, Pulka, Zelt und Zeltofen

Wintertrekking ist eine meiner spannendsten Herausforderungen. Die Landschaft im Winter ist einfach traumhaft. Die meisten Tiere sind im Süden oder im Winterschlaf und der Schnee dämpft alle Geräusche. Eine solche friedliche Stille find ich nur im Winter. Hinzu kommen die traumhaft schönen Nordlichter die mich seit jeher faszinieren. Es ist natürlich sportlich nicht so herausfordernd wie Bergsteigen, jedoch liebe ich es mich dem Wetter über einen langen Zeitraum zu stellen.

 

 

Schneeschuhe oder Backcountryski

Ich liebe es Touren mit Langlaufski zu machen. Warum bin ich dann mit Schneeschuhen unterwegs werdet Ihr sicher denken. Die Lösung ist einfach. Schneeschuhe sind kein Sperrgepäck und damit günstiger. Außerdem war ich in einem besonders wildreichem Gebiet und habe mein Jagdgewehr mitgenommen. Skischuhe in der Skitasche und Gewehr plus Pulka, Rucksack, Zelt und Zeltofen? Ich bin schon mit den Schneeschuhen und den anderern Gegenständen während der Reise völlig an meinen Grenzen gewesen. Aber mit Skiern bin ich viel leiser, leichter und schneller unterwegs! Die nächste Wintertour nur mit Skieren oder gar nicht!

Strecke

Gestartet bin ich in der Nähe von Nurmes und beendet habe ich die Tour in Kuhmo. Durch den ausreichenden Schnee konnte ich die Strecke nach belieben wählen. Am Jämisjärvi befindet sich ein Erholungsgebiet. Dort bin ich etwas länger geblieben. Dort befindet sich auf der Insel eine Hütte. Vor dieser Hütte ist auch das Foto entstanden. Von hier aus ging es in wenigen Tagen nach Kuhmo. Hier ist eine gute Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Sehr einfach bin ich dann nach Oulo gekommen. Diese Stadt hatte ich bisher auf meinen reisen immer ausgelassen und wollte sie diesmal noch besuchen. Die Schwierigkeit brachte der Wechsel zwischen kalten und warmen Temperaturen mit sich. So taute der Schnee und ich sank tief ein, wodurch die Fortbewegung sehr anstrengend wurde.  sanken die Temperaturen ging das laufen einfacher und der Schnee verharscht wodurch das gehen sehr laut wurde. dabei war natürlich an jagen nicht zu denken.

Wie im Video kurz zu sehen ist tauten die Flüsse  und Bäche auf. Die geeignete Überquerungsstelle zu finden war dadurch natürlich eine Herausforderung. Auf der Strecke gibt es immer wieder einfache Shelter unter denen es manchmal etwas einfacher ist zurecht zu kommen als im Zelt. Der Boden ist in Sitzhöhe, wodurch es natürlich etwas bequemer ist als im Zelt. Das Video von der Herstellung des einfachen Spirituskochers auf Youtube https://youtu.be/52Mp_36svbc habe ich auf der Tour unter einem solchen Shelter gedreht. Den Beitrag hierzu findet Ihr auch im Blog unter: https://out-side.net/spirituskocher-aus-getraenkedose/

 

Landschaft

Die Landschaft auf dieser Wintertour war einmalig. Ich bin kaum auf Straßen getroffen, die Forstwege waren verschneit und ich habe nur zwei weitere Tourengeherinnen getroffen. Die Landschaft war eine typische Waldlandschaft. Wie auch sonst. Finnland ist mit 86% das bewaldeste Land Europas und mit 5,5 Mio. Einwohnern eines der am dünnsten besiedelten Länder Europas. Die Wälder waren durchzogen mit großen und kleinen Seen Hügeln und Schluchten. Einfach wunderschön in der Wintersonne.

Plötzlich tauchten im Wald wieder riesige Sumpfflächen oder Seen auf über die ich problemlos laufen konnte. Durch die Einsamkeit und Ruhe war es auch möglich seltene Tiere zu Gesicht zu bekommen. Einige Tage lang stieß ich immer wieder auf die Fährte eines Wolferine (mir fällt gerade der deutsche Name nicht ein und ändere ich später). ich kreuzte sehr oft seine Fährte und nach ein paar Tagen lief er ca. 60m vor mir quer durch eine Schlucht. Ich nehme an der Hunger hat ihn sehr getrieben, dass er am helllichten tag so an mir vorbeispaziert… Ansonsten bin ich natürlich auch Elchen und einigen Auerhähnen und Birkhähnen begegnen.

 

 

 

 

 

zerstörte Pulka hängt am Rucksack während einer WintertrekkingtourPulka

Als Pulka habe ich einen Kinderschlitten benutzen. Im Video seht Ihr, da ist nicht viel drauf. Aber alle schweren Gegenstände habe ich gezogen. Im Rucksack waren nur die sperrigen und leichten Gegenstände.

Auf der Pulka waren:

  • Gewehr
  • Munition
  • Fernglas
  • Nahrung

Hierdurch konnte ich einiges an Kraft sparren. In Zukunft würde ich aber einen Paris Zugschlitten benutzen. Für 60 € bekommt ihr den“ Expedition Sled- 960 – Pulka von Paris. Er ist größer, stabiler und hat bessere Laufeigenschaften. Auch hier habe ich mich aus Platz und Gewichtsgründen für den Kinderschlitten entschieden. Am Ende der Tour war er wie ihr auf dem Foto seht völlig zerbrochen, überhaupt nicht mehr zu gebrauchen und ich musste ihn entsorgen.

Der Verzicht auf das Zuggeschirr war völlig in Ordnung. Natürlich bietet es viel Komfort. Der Schlitten lässt sich leicht steuern und Bremsen. Bergab kann er dich nicht überholen. Auf der jetzigen Tour gab es nur wenig Gefälle bzw,. Anstiege. Hierdurch konnte die Pulka auch nicht ausweichen. Ich habe das ganze System extrem simpel gehalten. Einfacher geht es fast nicht. Links und rechts der Pulka habe ich ein Loch in die Seitenwand gebohrt, eine Reepschnur von 8mm durchgezogen und an den Enden zwei einfache Schnappkarabiner mit einem Achterknoten eingebunden. Fertig ist die Zugleine. Eingehängt habe ich die Karabiner ganz einfach in die Träger von meinem Rucksack, direkt über dem Hüftgurt. So konnte ich den Rucksack gleichzeitig als Zuggurt nutzen.

Ausbildung Wintertrekking

Für Menschen die auch Interesse haben solche Touren durchzuführen bzw. Wintertrekkingtouren leiten möchten, bieten wir eine  Ausbildung hierzu an. Es besteht die Möglichkeit am Seminar Trekkingguide Winter teilzunehmen. In diesem Seminar geht es fünf Tage ausschließlich um Touren im Schnee mit Schneeschuhen, Langlaufski, Pulka und natürlich mit Hunden.

Es besteht weiterhin auch eine Weiterbildung in der das Seminar Trekkingguide Winter beinhaltet ist. Hinzu kommen noch die Elemente Vorstieg-Klettern, Mehrseillängen-Klettern und Aufbau von mobilen Hochseilelementen. Die Weiterbildung findet Ihr unter folgendem Link Master Guide Weiterbildung.