Ausrüstung für Ultraleicht -Trekking (UL-Trekking)

 

 

Ultra leicht Ausrüstung

Ultraleicht Trekking ist definiert als Trekking mit Ausrüstung die nicht mehr als 5 kg wiegt. Unter 2,5 kg wird es als Super-Ultra-Leicht Trekking definiert. Dazu gehört das gesamte Rucksackgewicht ohne die Verbrauchsstoffe wie Nahrung und Brennstoff. In meinen Kursen wundern sich die Teilnehmer oft: „Wieso ist der Typ so fit?“ Natürlich trainiere ich, mache viele Touren und bin dadurch wesentlich trainierter als die meisten Menschen. Das ist aber nicht der Hauptgrund. Der wesentliche Unterschied ist, dass ich im Schnitt zu den meisten Teilnehmern nur die Hälfte an Gewicht trage. Meine Devise ist: „ Alles auf das Nötigste reduzieren! Die meisten Sachen sind in meinen Augen nur Spielerei.“ Nicht nur aber auch um meinen zukünftigen Teilnehmern das Leben zu erleichtern, veröffentliche ich hier meine Ausrüstung für durchschnittliche Trekkingtouren bis max.-5°C und nicht höher als 2500Hm.

  • Rucksack: Exped Lightning 60 – Tourenrucksack 1000 gr
  • Zelt: Vaude Power Lizard sul 1-2 Personen 1100 gr *
  • Isomatte: Ridge Rest classic 400gr
  • Schlafsack: Mountain Equipment Helium 600 1070 gr
  • Dosenkocher: Eigenbau aus Coladose 10 gr ( siehe den anderen Beitrag)
  • Topf: I Basingo 1,3 l 166gr.
  • Göffel: Light my Fire 10 gr.
  • Becher: Alter Yoghurtbecher 6 gr.
  • Messer: Opinel Größe 7 50gr.
  • Feuerzeug 12 gr.
  • Thermojacke: Mountain Equipment Light Line Eco 820 gr.
  • Regenjacke: Marmot Precip Eco 286 gr
  • Regenhose: Vaude Fluid II 350 gr
  • Handy: Samsung S5 Neo 145 gr.
  • Kompass: Sylva 75 gr.
  • Erste Hilfe 76 gr.
  • Zahnbürste/Zahnpasta 10 gr.

Spirituskocher Eigenbau

          Summe: 4568 gr.

Meine Kleidung besteht aus „normaler“ Trekking Kleidung: Trekking Hose, T-Shirt, Longsleeve von Vaude ( ja wir werden von Vaude unterstützt 😉 ), Laufsocken und kurze Sporthose (statt Funktionsunterhose) und Cap von Patagonia. Fertig.

Keine Ersatzwäsche, keine Ersatzsocken oder anderweitige Kleidung. Taschenlampe ist nur in der dunklen Jahreszeit dabei. Auf längeren Touren habe ich noch eine Powerbank im Gepäck. Ich wasche mich nur mit Wasser. Genauso meine Kleidung. Wenn die Kleidung gewaschen wurde, lasse ich sie am Zelt oder Rucksack trocknen. Reicht alles völlig aus.

Kommen noch 10 kg Nahrung hinzu sind in meinem Rucksack immer noch weniger als 15 kg!

In Gebieten mit wenig Wasser nehme ich noch Wassersäcke mit, entsprechend der Situation. Für Wüstentouren nehme ich 2 X 4l Wassersäcke plus Einwegflaschen für die Wasserversorgung mit.

Zusätzliche Ausrüstung

Zusätzliche Ausrüstung nehme ich mit, wenn ich als Ausbilder oder Guide unterwegs bin. Dann habe ich noch Gruppenausrüstung wie Erste Hilfe, Notsender, Satelittentelefon, Tarp, Ersatsocken (für TeilnehmerInnen) etc. dabei.

Auf Wintertouren ist natürlich noch mehr dabei. meine Winterausrüstung stelle ich vielleicht später noch einmal vor. Erst muss noch (wie angekündigt) der Zeltofen und die Motorhalterung vorgestellt werden.

Für längere Touren habe ich natürlich einen größeren Rucksack dabei. Auf dem Foto in diesem Beitrag sieht man mich z.B. mit meinem 90 l Rucksack in Finnland. Auf dieser Tour war auch mein Zelt Ofen und mein großes Hauszelt mit im Gepäck. 

Erste Hilfe Set und Feuerzeuge

Als Erste Hilfe Set nehme ich nur einen eingeschweißte Israel Bandage mit. Alles andere ist für mich übertrieben. Das meiste kann improvisiert werden bzw. habe ich fast überall Smartphone Empfang oder bin relativ schnell bei einem Arzt oder im Krankenhaus. Blasen hatte ich schon lange nicht mehr und kleine Verletzungen heilen an der Luft sowieso am Besten.

Feuerzeuge

Ich habe immer zwei Feuerzeuge dabei. Eins ist mit dem Druckverband eingeschweißt und das andere Feuerzeug ist beim Kocher. Bei den Feuerzeugen achte ich auf den Typ und die Qualität. Das erste Feuerzeug ist mit Piezo-Zündung (besser geeignet bei Feuchtigkeit) und das zweite Feuerzeug ist ein klassisches Feuerzeug mit Feuerstein (robuster). Sturmfeuerzeuge sind mir zu schwer und es kommt sehr selten vor, dass ich eins wirklich gebrauchen könnte.

Zelt, Tarp oder Biwaksack

Mein Favorit ist das Zelt auf längeren Touren. Ich schätze es: Die Tür zumachen zu können.“ Privatsphäre auch wenn niemand da ist und besserer Schutz gegen die Witterung. Aus diesen Gründe nehme ich gerne mein Zelt. Der Nachteil ist der eingeschränkte Bewegungsraum  bei “ schlechtem Wetter“ und das etwas höhere Gewicht gegenüber Tarp und Biwaksack. Das Tarp benutze ich gerne in Waldregionen und auf kürzeren Trips. Der Biwaksack ist der Favorit bei meinen Bergtouren. 

Wenn das Gewicht meines Zeltes noch weiter reduziert werden soll, ist eine Möglichkeit das Innenzelt auszubauen. Dadurch spare ich noch einmal 400 Gramm. Das kommt selten vor, denn durch das Innenzelt kann die Wärme gehalten werden und schafft noch einmal etwa mehr Schutz gegen die Feuchtigkeit. Bei dieser Entscheidung überwiegt das Bedürfnis an Komfort auch bei mir die Vorteile durch die Gewichtsreduzierung.

Das Ultra-Leicht-Trekking kann bis zum Extrem ausgebaut werden. Ich empfehle aber zu schauen wo liegt denn die persönliche Grenze an der die Tour noch Spaß macht.

Grandma (Emma) Gatewood die als Begründerin des Ultra Leichtgewicht Trekkings von vielen angesehen wird lehnte ja teure und aufwändige Ausrüstung ab. Dafür verzichtete sie aber auch auf jeden Komfort. Sie war nur mit einer selbstgenähten Tasche, einer Decke, einer Plane, Tasse, einem kleinen Topf, einem Löffel, einem Taschenmesser, Erste Hilfe Set, einem Mantel, einem Regenmantel, Wechselkleidung ud Turnschuhen unterwegs. Im Grunde auch die Sachen die wir heute dabei haben. Gegen etwas bessere Ausrüstung wie einem guten Rucksack und Schlafsack sollte man/frau sich aber heute nicht mehr verwehren. Die Vorteile von guter Ausrüstung sind einfach zu hoch, auch wenn Grandma uns dafür als verweichlicht ansehen würde.

Das wichtigste dabei ist bei der Big Three  Zelt, Schlafsack, Rucksack gut auszuwählen. Hier lässt sich sehr viel Gewicht sparen und aber auch sehr viel Geld ausgeben!

*Für den PCT suchen wir ein größeres und neues Zelt mit 2 Apsiden, 2 Eingängen, freistehend und auch ohne Überzelt aufstellbar. Zuerst war das Big Agnes Copper Spur HV UL 2 unser Favorit. Nun bin ich überhaupt nicht mehr davon überzeugt. Eine Lüftung im Dach nur mit einem 1 cm großen Klettverschluss zuschließen, Verbindungsstück im Gestängenge, Klippverschlüße mit Scharnier und vorne und hinten kurze Abspannleinen um das Zelt regendicht aufzustellen überzeugen mich absolut nicht. Das Zelt ist für mich nicht richtig konzipiert. Im Rennen war noch das Sling Fin Portal 2. Hier stört mich nur das Meshgewebe des Innenzelts. Es reicht bis ca. 10 cm Abstand zum Boden und macht das Zelt sehr zügig bei Wind. Jetzt haben wir uns für das Durston X Mid 2 Solid entschieden. Wer den Prozess der Entscheidung nachlesen möchte und noch mehr Kriterien zur Zeltauswahl lesen möchte kann es in meinem Beitrag Ultra leicht Zelt für den Pacific Crest Trail und für Skandinavien nachlesen.