Lebensmittel lagern in Bärengebieten

 

 

Lebensmittel Lagerung in Bärengebieten

Lebensmittel müssen in Bärengebieten vor dem Zugriff durch Bären gesichert werden. Zum einen zur eigenen Sicherheit zum anderen zur Sicherheit der Bären. Sollte der Bär sich an menschliche Nahrung gewöhnen wird. Er zum Sicherheitsrisiko und das hat natürlich Konsequenzen für ihn. Wir sind 2024 auf dem Pacific Crest Trail gewandert und haben dazu sehr viele Eindrücke gewinnen können. Irrtümlich sind hier die meisten Hiker der Annahme Schwarzbären seien ungefährlich für den Menschen. Meist stimmt es auch und sie flüchten bei Kontakt. Es gibt aber auch genau das gegenteilige Verhalten und ein Schwarzbär sieht den Menschen explizit als Beute an. Dazu gibt es dokumentierte Unfälle und Studien. Zur Vorbereitung auf eine Tour im Bärengebiet empfehle ich das Buch Bären. Dort sind sehr viele Unfälle durch den Wildbiologen analysiert, Fehler werden aufgezeigt und Empfehlungen für ein Verhalten in Bärengebieten gegeben.

Das Buch ist älter und es gibt nun weitere Empfehlungen wie Nahrung im Bärengebieten gelagert werden kann.

Dazu haben sich folgende drei Methoden durchgesetzt:
• Bärenkanister
• Ursack
• Lebensmittel mit Seil in den Baum hängen.

Bärenkontainer

Der Bärenkanister ist die sicherste aber auch schwerste und unpraktischste Variante. Die Bärentonne hat nur ein begrenztes Volumen und es entstehen oft Probleme sie im Rucksack unterzubringen. Sie ist verpflichtend mitzuführen in den Nationalparks der High Sierra wie dem Yosemite National Park. In eine große Tonne wie dem beliebten Modell bekommt man Lebensmittel für eine Person und eine Woche gut unter. Darüber wird es schwierig.

Ursack 

Wir hatten außerhalb der Nationalparks einen Ursack dabei. Das ist ein Sack aus sehr strapazierfähigem Cordura und wird neben der Bärentonne für einige Wildnisgebiete empfohlen. In den größten Sack haben wir so gerade die Lebensmittel für 2 Personen und unseren Hund für 6 Tage bekommen. Kosmetika und Medikamente haben keinen Platz gefunden. Der Sack machte auf mich nicht den Eindruck , dass er wirklich den ernsthaften Attacken von Bären wiederstehen kann. Uns würde auch von einem Fall berichtet, bei dem der Bär den Sack nicht zerrissen hat aber Löcher hineingebissen hat und Lebensmittel incl. Kosmetika heraus gesaugt hat.

Lebensmittel in Bäume hängen

Die dritte Methode ist das Hängen der Lebensmittel mit Hilfe eines Seils über einen Ast. Der Ast muss dabei stark genug sein, dass der Bär ihn nicht vom Baum abbrechen kann.
Weiterhin muss er mindestens 2 Meter vom Stamm weg und 2 Meter unter dem Ast hängen. Der Abstand vom Boden muss 4 Meter betragen.
Dazu nehme ich eine Socke fülle sie mit Steinen und Knoten ein 20m langes Seil mit einem Durchmesser von 4mm an die Socke. Das Seil wefe ich dann nach „Baumkletterer-Methode“ über einen Ast. Ich greife die Schnur ca. 10 cm entfernt von der Socke. Ich schwinge dann ausgehend mit einem hängendem Arm die Socke über den ausgewählten Ast. Ich bin kein guter Werfer aber mit der Methode schaffe ich es dir Schnur auch über sehr hohe Bäume zu befördern. Bei der Standard Methode wird nachdem die Lebensmittel hochgezogen würden, die Schnur an einem etwas entfernt stehenden Baum befestigt.

PCT Methode 

Es hat sich auf dem Pacific Crest Trail die PCT Methode durchgesetzt. Sie ist eine Reaktion auf die Cleverness der Bären die erkannt haben, dass sie an die Lebensmittel kommen wenn sie die Schnur durchbeißen die zum Boden führt.
Bei der PCT Methode läuft das Seil durch einen Karabiner der am Sack hängt nach unten. Der Sack wird hochgezogen bis ganz an den Ast. Dann wird ein Stock so weit oben wie möglich in das Zugseil geknotet und das Seil wird losgelassen. Der Sock stößt an den Karabiner und verhindert das der Sack ganz runter kann. So ist die Aufhängung sicher vor dem Zugriff durch die Bären.

Wir haben die Kombination aus den letzten beiden Methoden gewählt. Es ist an einigen wenigen Tagen vorgekommen, dass wir keinen geeigneten Baum gefunden hatten und so waren unsere Essensvoräte trotzdem grundsätzlich aber natürlich nicht optimal gesichert.

Probleme 

Probleme mit Bären hatten wir so nicht. Aber in Belden wurde unsere komplette Kochausrüstung, Medikamente für uns und den Hund, Kosmetika und die Verpflegung von Dieben gestohlen. Der Ursack hing 500 Metet entfernt von unserem Zelt im Baum und es gab keinerlei Zeichen von Bärenaktivität aber von Menschen. Der Schaden Betrug ca. 500€. So kann es kommen, wenn man versucht alles richtig zu machen und dann hat man doch nicht alle Eventualitäten berücksichtigt…