Der Sunshine Coast Trail

Lang, schön und kostenlos! Der Sunshine Coast Trail

Gibt es bessere Voraussetzungen für  eine Trekkingtour?

Im Oktober 2018 bin ich auf dem Sunshinecoasttrail gewandert und war total begeistert.

Überblick über die Tour

180 km durch schönste Natur mit 14 kostenlosen Hütten. Die Tour kann in unterschiedlich langen Etappen begangen werden. Zudem kann die ganze Strecke am Stück oder in Teilabschnitten erwandert werden. Auch Tageswanderungen oder kleinere mehrtägige Rundwanderungen sind möglich. Es ist die einzige lange Hüttenwanderung in Kanada, die komplett kostenlos ist. Ermöglicht wird das durch eine Gruppe freiwilliger Outdoorenthusiasten. Sie bauen, warten und versorgen die Hütten, schneiden die Wege frei und sorgen für eine erstklassige Beschilderung.

Als ich den Weg gelaufen bin, hatte ich großes Glück. Die Saison war schon vorbei und ich bin so gut wie niemandem auf der Route begegnet. Gleichzeitig hatte ich traumhaften Sonnenschein und konnte die Vielzahl an Ausblicken wirklich genießen.

An- und Abreise

Die Anreise erfolgte von Vancouver mit Bus und Fähre. Ein Ende des Trails befindet sich direkt an der Fährstation. Die Strecke ist in einem Tag zu bewältigen. Hierbei muss aber der Fahrplan berücksichtigt werden. Die Verbindung nach Powell River erfolgt nicht täglich oder / und nicht auf der kompletten Strecke. In Powell River gibt es einen privaten Busservice nach Vancouver.

http://sunshinecoastconnector.ca/index.php?route=common/home

Der östlichste Trailhead beginnt oder endet direkt an der Fährstation in Saltery Bay. Der westlichste Trailhead ist Sarah Point bei dem Ort Lund. Es besteht die Möglichkeit einen kostenpflichtigen Fahrdienst zu nutzen. Die Dienstleistungen des „Sunshinecoastshuttles“ finden sie bei Kontakt des Touristinfo in Powell River.

Günstiger ist es jedoch zu trampen. Meine Rückreise erfolgt ausschließlich mit dem Daumen. Es war eine gute Möglichkeit Locals kennenzulernen und es ging sogar schneller als mit dem Bus.

Wegfindung

Der Trail ist sehr gut ausgezeichnet. Für die Wegfindung werden im Grunde keine Hilfsmittel gebraucht. Natürlich geht niemand aufgrund der Sicherheit ohne Karte und Kompass auf Tour! Eine einfache Wegbeschreibung findet ihr hier

Eine genaue Beschreibung und eine Karte findet ihr beides in Powell River in der Tourist Info oder könnt sie über die offizielle Internetseite https://sunshinecoast-trail.com/ bestellen. Vor dem Büro ist auch eine gute Karte angebracht, die ihr auch einfach abfotografieren könnt. So seid ihr mehrfach abgesichert.

Erfahrungen auf dem Trail

Die Ruhe auf dem Trail und die Aussichten waren phantastisch. Die Regenwälder umhüllten mich mit ihrem satten Grün und erweckten in mir ein Gefühl wohliger Geborgenheit. Ich hätte ewig weiterlaufen können. Ein Wermutstropfen waren die gefällten Mammutbäume. Es berührte mich sehr diese Giganten getötet zu sehen. Ich fühle mich grundsätzlich zu Bäumen verbunden. Mammutbäume wirken aber wesentlich erhabener und weiser auf mich. Da sie sehr alt sind und eine majestätischen Größe haben.

Die letzte Hütte steht direkt am Meer. Dort bin ich von zwei Einheimischen, die in der Bucht schnorchelten, auf Hotdogs und Muffins eingeladen worden. Was für ein Festessen zum Abschluss der Tour. Um Gewicht zu sparen gab es die ganze Tour über natürlich nur dehydrierte Lebensmittel. Am Lagerfeuer gekocht gab es schon immer gute Speisen. Aber gegen Hotdogs mit leckeren Soßen und kühlem Bier kommt wenig gegen an.

Am Ende der Tour war es noch einmal ein ganz besonderes Geschenk die Nacht in der Hütte direkt am Meer verbringen zu können. Das Trommeln des einsetzenden Regens war so beruhigend und der Ausblick war so verzaubernd, dass ich die Zeit vergaß und mich zum Schluss noch beeilen musste, um die Fähre nicht zu verpassen.

Fotos findet ihr auf meiner Facebook Seite unter

https://web.facebook.com/dirk.nuesser/

Begegnung mit einer Bärin

Das Highlight der Tour war das Zusammentreffen mit einer führenden Bärin. Der Kontakt war sehr überraschend und intensiv. Auf 5 m Entfernung schauten wir uns direkt in die Augen. Es entstand eine wahnsinnig intensive Verbindung zwischen mir und der Bärin. Unsere Seelen berührten sich. Ich sah und spürte sowohl das Abschätzen des Raubtieres, sowie die behütende Wärme des Elterntieres. Beides Emotionen, die mir sehr vertraut sind.

Eine Begegnung mit Bären ist ein Zusammentreffen auf Augenhöhe unter Jägern. Die Chancen stehen für beide 50/50 in einer Auseinandersetzung zu überleben. Bären sind uns in der Art der Nahrungsaufnahme, im Sozialverhalten und in vielen anderen Dingen so ähnlich, dass es immer besonders bedeutungsvolle Begegnungen sind. Waren es endlose Minuten oder doch nur wenige Sekunden? Ist auch wirklich eine Seelenverbindung entstanden? Im Grunde spielt es keine Rolle. Die Wirkung, die es hinterlässt, ist das Entscheidende. Das sind auch die die Weisheiten, die viele Lehrer wie z.B. Lame Deer vermitteln. Egal wie und was da passiert, wichtig ist, dass wir Menschen überhaupt Naturverbindungen und Visionen erfahren und die Verbindungen wiederaufgenommen werden.

Fazit

Der Trekk ist gut eigenständig durchführbar. Es ist nicht die Abgeschiedenheit der Brooks Range aber auf eine entsprechende Vorbereitung (fachlich und materiell) kann nicht verzichtet werden. Dafür ist die logistische Vorbereitung und Durchführung aber extrem einfach.  An-und Abreise, die Versorgung mit Lebensmitteln, Unterkunft benötigen einen minimalen Aufwand und die Schönheit der Landschaft ist einmalig.

Trekkingguide Ausbildung:

Wer beruflich in den Bereich einsteigen möchte oder sich  persönlich weiterbilden/vorbereiten will, kann alles notwendige,  ganz praktisch in unseren Weiterbildungen wie z.B. der Wildnisführer Ausbildung erlernen. Mehr Infos unter https://out-side.net/akademie/   oder auch auf facebook unter https://web.facebook.com/Outside.e.V/

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