Einen einfachen leichten Spirituskocher habe ich aus einer Getränkedose in fünf Minuten gebaut. Er wiegt nur 10 Gramm und ich werde ihn im nächsten Trekkingguide Seminar in Schweden ausprobieren. Das Trekkingguide Seminar ist ein Teil unserer Outdoorguide-Ausbildung.
Den Kocher habe ich nur mit einem Messer als Hilfsmittel gebaut. Ich habe den oberen Teil innerhalb des festen Randes ausgeschnitten, Danach den oberen Teil der Dose auf 4cm gekürzt und mit dem Messer Kerben in die Dose gedrückt. Die Kerben haben einen Abstand von 1 cm und reichen bis zu dem Punkt an dem sich die Dose verjüngt. Nun wurde der untere Teil der Dose gekürzt. Diese hat nun eine Höhe von 2,5 cm. Der obere Teil wurde dann in die untere Dose gesetzt und bis zum Boden hereingeschoben. Als letzter Schritt folgte das Bohren eines ganz kleinen Loches unterhalb des oberen Randes der Dose.
Die Kerben dienen als Kapillaren. Der Verbrennungsvorgang findet hauptsächlich an diesen statt. Der Brenner zündet unheimlich schnell und liefert eine große Flamme. Diese ist wesentlich größer als die Flamme von meinem Trangia Kocher. Der Nachteil ist sicherlich ein höherer Brennstoffverbrauch. Der Vorteil eine schnellere Zubereitungszeit.
Diesen Spirituskocher benutze ich nur als Notkocher. Deshalb stört mich der höhere Verbrauch nicht. In Schweden koche ich die meiste Zeit auf dem Lagerfeuer. Ich benötige dazu keinerlei Kocher und Brennstoffe und kann somit viel Gewicht sparen. Außerdem geht es sehr schnell und liefert noch dazu behagliche Wärme und Licht. Letztes Jahr hatte ich ebenfalls im Mai einen Benzinkocher dabei. Nach drei Wochen habe ich den Benzinkocher das erste Mal benutzt, da ich es leid war den Brennstoff die ganze Zeit zu tragen. In Schweden gibt es überall Brennspiritus (Rodsprit). Aus diesem Grunde nehme ich nur eine kleine Menge mit für den Fall, dass es stark regnet. Bei Regen macht es einfach keinen Spaß ein Feuer zu entfachen. Dann lieber gemütlich unter dem Tarp auf der „kleinen Granate“ köcheln.
Mittlerweile nutze ich den Spirituskocher fast ausschließlich. Einfache Bedienung, es kann wenig beschädigt werden, einfache nachfüllen, simples Handling. Der einzige Nachteil. ist , dass ich die Lamellen zu tief eingedrückt habe. dadurch entsteht eine große Flamme und somit ein höherer Spiritus verbrauch. Der nächste Spirituskocher wird besser!
Aktuell habe ich auf meiner letzten Finnlandreise im April 2022 wieder einen Dosenkocher nur mit einem Messer hergestellt. Diesmal ohne Lamellen und ohne Luftloch. Der verbrauch ist deutlich besser geworden. Eine weitere Vereinfachung erfolgt indem ich den Topf direkt auf den Kocher stelle. Dadurch wird die Flamme noch einmal verkleinert und sie geht nicht über den Rand des Topfes hinaus. Den bau des Kochers und die Nutzung habe ich gefilmt und wer Interesse hat kann sich den Film hier gerne anschauen.
Zu bemerken ist aber, dass ich keinen Wert auf eine ästhetische Gestaltung der Clips wert lege. Mir ist meine zeit zu Schade dafür. ich bin lieber uterwegs.