La Sportiva Ultra Raptor II wide im Test

Den La Sportiva Ultra Raptor II wide trage ich jetzt seit 2 Monaten und bin damit auf dem Hexatrekk ca. 350 km gelaufen, ihn im Alltag als normaler Schuh sowie 2-mal die Woche zum Joggen über jeweils 10 km getragen. Zunächst möchte ich kläre, dass für mich auf Touren nur eine begrenzte Anzahl an Schuhen zur Verfügung stehen. Ich habe sehr breite und Knick-Spreiz-Senkfüße. Deshalb kann ich schmerzfrei nur die breitesten oder sehr große Schuhe tragen. Grundsätzlich habe ich Schuhgröße 43,5. Mittlerweile kaufe ich Trekking- und Laufschuhe meist in Größe 46. Wenn die Schhe dann noch „wide“-Modelle sind, geht das ganz gut. So ist das jetzt auch beim Raptor gewesen. Der Schuh passt so gut wie… Auf dem Hexatrekk bin ich pro Tag zwischen 28 und 40 km über zwei Wochen gelaufen. Mehrere Tage hintereinander mit 40 km waren dann doch problematisch, da die Zehenbox einen Tick zu klein war. Der kleine Zeh rieb und fing an zu schmerzen. Kein Grund aufzuhören, aber es könnte angenehmer sein.

Oberschuh des La Sportiva Raptor II wide

In Begeisterung versetzt mich bei dem Schuh der Oberschuh. Das Material ist extrem solide. In der Vergangenheit habe ich sehr oft Schuhe von Firmenwie Hoka, Asics oder Salomon schon innerhalb von einem Monat verschließen. Beschichtungen lösten sich und der Schuh bekam schnell Löcher. ganz anders der Raptor. In den letzten zwei Monaten bin ich mit ihm über sehr scharfkantige Felsen, durch Bäche und Brombeeren gelaufen und alles ist unversehrt. Ich kann es kaum glauben. 100 Punkte. Außerdem bietet der Raptor mir sehr guten halten. Wesentlich besser als die typischen Trail Runner der U.S. Firmen mit großer Zehenbox.

Sohle, Dämpfung und Sprung

Seit dem PCT habe ich Schmerzen im rechten Vorfuß. Das kommt durch die Trail Runner von Hoka etc.. Zu weich, zu locker und zu wenig Drop. Ich brauche Schuhe mit halt und großem Drop. Der La Sportiva mit 9 mm Drop ist da ideal. ich habe mit ihm keine Probleme. Auch ist die Dämpfung genau richtig. Nicht so weich, aber auch nicht zu stark. <Er dämpft für mich perfekt. Der Nachteil ist allerdings die Sohle. Die FriXionsohle von La Sportiva hat nicht den Grip wie eine Vibram Sohle. Auf dem Hexatrekk bin ich mehrmals ins Rutschen gekommen, da ich einfach auf den sehr guten Grip der Vibramsohlen eingestellt bin und dementsprechend auch über Felsen laufen. Das geht mit den La Sportiva raptor wide leider nicht. Zudem ist sie sehr schnell abgelaufen. Mittlerweile ist hinten das Profil runter. Für die nächste Tour auf dem Alta Via Moni Liguri musste ich neue Schuhe kaufen. Der nächste Schuh zudem es auch wieder einen Test Bericht geben wird, ist der Merrel Moab 3 wide auch in 46. Der Schuh ist schon da und der erste Eindruck ist auch sehr gut.

Details zum La Sportiva Raptor II widen

Hier die wichtigsten technischen Details des Ultra Raptor II Wide:

  • Obermaterial: Atmungsaktives Air-Mesh mit Verstärkungsstreifen aus Mikrofaser + eine „Endurance Platform“, auf der das Obermaterial montiert ist.
  • Futter: Mesh + ein „Easy-in“-Einsatz aus PU-Leder, damit das Anziehen einfacher ist und die Ferse stabil bleibt.
  • Einlegesohle: Ortholite® Hybrid Mountain Running.
  • Zwischensohle: Eingespritztes EVA für Stoßdämpfung.
  • Außensohle: FriXion® White mit IBS (Impact Brake System) + integrierte stoßfeste Gummispitze vorne.
  • Leisten: Wide-Fit (breitere Passform) für Läufer mit breiten Füßen.
  • Gewicht: ca. 355 g pro halben Schuh (bei Herren) laut Hersteller.
  • Drop: 9 mm.
  • Höhe der Stollen: ca. 6 mm

Mein Erfahrungsbericht (nach deinen drei Monaten Nutzung, davon ~ 300 km auf dem Hexatrekk)

Positives:

  • Guter Halt: Während deiner 300 km auf anspruchsvollem Terrain (Hexatrekk) hatte ich sehr stabilen Halt im Schuh. Das spricht für eine gute Passform, stabile Ferse und ein durchdachtes Lacing / Materials-Kombination.
  • Solides Material: Das Air-Mesh mit Mikrofaser-Verstärkung wirkt langlebig, auch nach intensiver Nutzung über mehrere Monate.
  • Langstreckentauglich: Für lange Trails oder Trekking-Strecken ist der Schuh gut geeignet – die Dämpfung durch das eingespritzte EVA und die stabile Plattform machen ihn komfortabel auch über längere Zeit.

Weniger gut:

  • Grip nicht optimal: Der Grip nicht so gut ist, wie ich ihn von Vibram-Sohlen kenne. Das ist ein valider Kritikpunkt: Die FriXion White-Sohle ist eine relativ universelle Gummimischung, aber sie erreicht nicht die Griffigkeit aggressiver Vibram-Mischungen, insbesondere auf sehr technischen / glatten Felsen oder feuchtem Untergrund.

Fazit & Empfehlung

Insgesamt ziehe ich ein positives Fazit: Der Schuh ist robust, bequem für breite Füße und ausgesprochen geeignet für längere Trekking- oder Trailstrecken – speziell wenn man Wert auf Halt und Komfort legt. Auf sehr rutschigem, felsigem oder technisches Terrain ist der etwas schwächere Grip ein Nachteil gegenüber Schuhen von Merrel z.B..