Ankommen und vorbereiten auf den Pacific Crest Trail

 

 

Endlich geht es los, nach zwei Jahren Planung und Vorbereitung machen wir uns mit unseren Rucksäcken und Pitas riesiger Hundebox auf den Weg zum Freiburger Bahnhof. 

 

 

Abends kommen wir in München an und verbringen dort die Nacht gemütlich bei Freunden. Von München geht es nach San Diego mit einem Direktflug, für Pita soll die lange Reise so kurz wie möglich sein. Am Gate spricht mich einer auf meinen PCT Aufkleber auf meiner Hüfttasche an und schon haben wir den ersten Gleichgesinnten getroffen. Nach über 10 Stunden Flug kommen wir müde in San Diego an. Im Flugzeug zu schlafen gelingt mir eher selten. Pita scheint den Flug auch gut überstanden zu haben. Wir sehen wie sie ins Gebäude gebracht wird und hören auch schon ihre Protestkläffer. Keine fünf Minuten später können wir sie aber freudig in Empfang nehmen. Unser Gepäck kommt auch schnell und durch die Passkontrolle kommen wir auch ohne Probleme. Wir versuchen, wie uns im US Konsulat in München empfohlen wurde, nett zu fragen, ob wir ein paar Tage mehr wie 181 Tage für unser B1 Visum bekommen. Der Beamte freut sich, dass wir den PCT wandern und stellt uns das Visum für einige Tage nach unserem Rückflugdatum aus. Wir haben ca. 14 Tage mehr bekommen und müssen uns somit nicht mehr um eine teure Visumverlängerung kümmern. Wir holen unser Mietauto, einen Riesen-SUV, bekommen all unser Zeug problemlos ins Auto und düsen zum Supermarkt. Wir kaufen Hundefutter und das nötigste, ich bin zu müde, um noch sinnvoll den Einkauf für die ersten Tage für die Tour zu machen. 

Die erste Nacht verbringen wir in einem Tippi, einer privaten Unterkunft, die ich über Hipcamper, so was wie Roadsurfer oder Hinterland, gefunden habe. Das gute ist, die sind auch bereit Pitas Box zu lagern, bis wir mit dem Trail fertig sind. 

Dank Jetleg schlafe ich kaum und so muss Dirk das Denken beim zweiten Ansatz unsere Lebensmittel für die Tour kaufen, übernehmen. Wir fahren dann nach Campo, dem Startort des PCTs, etwa eine Stunde von San Diego entfernt. Und dann wird es spannend, sind alle Päckchen, die wir dort zur Post haben schicken lassen auch da?

Wir haben uns im CLEEF Camp für drei Nächte einquartiert, pro Nacht zahlen wir nur 10 Dollar für uns beide. Wir bauen zum ersten Mal unser neues Zelt auf und es wird sofort klar, Dirk und das Dursten werden keine guten Freunde werden. Auch das Installieren unserer US Sim Karten klappt. Wir haben uns für den Anbieter Mint entschieden, da dieser am günstigsten war. Ich bringe dann das Mietauto zurück nach San Diego und fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Und dann will ich nur noch was essen und schlafen.

 

Der nächste Morgen beginnt super, es gibt ein riesen Frühstück mit Pancakes, Waffeln, Bagles und frischem Obst. Papa Bear, der Platzwart, sorgt mit einem Outfit am frühen Morgen für gute Laune: ein Bärenpyjama und Bären Hausschuhe! Den Tag verbringen wir damit unsere Ausrüstung nochmal durchzugehen, die Lebensmittel zu sortieren und zwei Päckchen mit Lebensmittel voraus zu schicken.

Wir müssen hierfür nicht mal zu Post gehen, das Camp hat schon ganz viele Kartons von der Post geholt und wir können die Gebühr ohne Aufpreis hier bezahlen und die bringen es für uns zur Post. Es ist unglaublich wie alle hier bemüht sind, einem bei der Vorbereitung behilflich zu sein. Jeden Abend gibt es an der Feuerstelle einen kleinen Vortag mit hilfreiche Informationen zu Erste Hilfe, Flussüberquerungen, Trampen etc. 

Es zieht ein ungemühticher Regensturm durch, so dass viele Hiker das Unwetter abwarten und ein paar Tage später starten, so ist es sehr voll unter dem beheizten Unterstand im Camp und es ist viel hier und da Kennenlern- Smalltalk. Als der Regen eine kurze Pause macht, machen wir uns dankbar zu einem kleinen Spaziergang zum Startpunkt auf. Dieser ist direkt an dem hohen, langen Grenzzaun. Es ist schon beeindruckend wie weit sich dieser Zaun über die Hügel von Californien zieht und wirkt wie eine moderne Chinesische Mauer. Der Unterschied ist nur das Material und die Art der Überwachung. Mit der Dunkelheit kommen auch die Hubschrauber, die über den Zaun kreisen. 

Ein weiterer Morgen in Campo, das Unwetter scheint vorüber zu sein. Dirk hat keine Lust noch einen Tag mit so vielen Leuten auf engem Raum zu verbringen und will los. Da wir schon registriert sind und es nicht wirklich jemanden interessiert, ob wir unser Startdatum einhalten, schultern wir unsere Rucksäcke und machen uns auf dem Weg. Jetzt heißt es 5 1/2 Monate outside on the PCT…