Hitze, Feuer und verbranntes Land – Nordkalifornien

 

Von Echo Lake zur Donomore Cabin: Tag 78 bis 105 (von Kilometer 1759,7 bis Kilometer 2724,2)

 

<span;>Irgendwie reicht ein Pausentag nicht um Pause zu machen. Wir waren in South Lake Tahoe so beschäftigt mit Proviant einkaufen, Wäsche waschen und Pitas neue Bootie bei der Post abholen (leider ein Fehlkauf, die werden keinen ganzen Tag halten, na ja, zum Glück gibt es Duck Tape, wenigsten wurden sie schnell geliefert). Dirk kauft auch neue Schuhe und Pita bekommt eine dringend nötige Pediküre. Ich habe es nicht mal zum berühmten Tahoe Lake geschafft, um ein erfrischendes Bad zu nehmen. Den See kenne ich nur vom Trail aus der Ferne von oben betrachtet. Erholsam war der Pausentag auch nicht. Wir haben uns auf dem Valley Camp Ground am Rande der Stadt einquartiert. PCT Hiker dürfen hier umsonst zelten. Da es aber Wochenende war, zudem Sommerferien und Vatertag, war der Platz fast ausgebucht. Wenn die US Amerikaner campen gehen, dann aber richtig. Riesige Zelte werden aufgebaut, mehrere Kühlboxen türmen sich neben den Picknickbänken auf und riesige Grills werden aufgestellt. Von jeder Seite werden wir mit einem anderen Musikstil beschallt und auf den Wegen wuseln Kinder mit ihren Rädern. Wir sind froh, wieder auf den Trail zu kommen. Wir finden einen Trail Angel, der uns sogar am Sonntag um 7 Uhr wieder zurück nach Echo Lake bringt. Wir wollen früh starten, wir haben den ersten Tag mit über 40 Kilometern vor uns. Hier in Nordkalifornien haben die Wildnisgebiete teilweise schöne Namen. Wir sind schon durch die Elddorado Wilderness gelaufen und werden die Desolation Wilderness durchqueren. Diese soll zudem landschaftlich besonders schön sein. Wir sind gespannt, was uns bei diesem Namen erwartet. Wir müssen über 40 Kilometer laufen, da in dem Wildnisgebiet für Over-Night-Hiker eine Pflicht besteht, das Essen in einem Bärenkanister zu lagern. Da wir diesen schon los geworden sind, bedeutet das für uns, dieses Gebiet in einem Tag zu durchlaufen.

<span;>Was hat sich zwischen der High Sierra und Nordkalifornien verändert? Die Farben. Vorallem Kings Canyon war weiß und blau, jetzt ist alles grün, gesprenkelt mit ein paar Farben von den vielen Wildblumen, der Himmel bleibt weiterhin strahlend blau.

 

<span;>Es schwirren hier auch wieder – wie in der Wüste – viele Schmetterlinge herum, teilweise richtig große.

 

<span;>In der Desolation Wildernes kommen wir nochmal in den Genuss, die unglaubliche Granitlandschaft zu bewundern. Der Ruf, der dieser Wildnis voraus geeilt ist, hält ihr Versprechen. Wir genießen einen Tag beeindruckende Landschaft. Wir haben nochmal größere Schneehänge und Schneefelder vor uns, aber alles ganz gut auch ohne Microspikes zu bewältigen.

<span;>Langsam wird es auch wieder trockener und heißer. Wir müssen gut planen wieviel Wasser wir mitnehmen. Pita darf auch wieder ohne Rucksack laufen. Wenn wir nachmittags an einem See oder größeren Bach mit Pools vorbei kommen, gönnen wir uns ein kühles Bad. Und nach vier Wochen komme ich zum ersten Mal wieder mit trockenen Füßen am Schlafplatz an. Unglaublich, was für ein Gefühl! Ich muss keine schrumpligen Froschfüße aus stinkigen Stocken pellen. Dafür ist tägliches Socken waschen angesagt. Ich habe so viel Staub und Dreck in den Schuhen, trotz der Garmaschen, die ich an habe. Je mehr Staub und Dreck in den Schuhen und Socken, je wunder die Füße. Unsere Füße und Pfoten sind gerade unser kosbarstes Gut. Daher schaue ich besonders darauf, dass diese in einem halbwegs akzeptablen Zustand bleiben, was gar nicht so leicht ist. Nach der Desolation Wilderness erinnert mich die Landschaft sehr an die Heimat. Ich könnte auch im Schwarzwald sein, nur die bizarren, vulkanischen Felsformationen, die aus den Hängen immer wieder rausragen, verraten, dass dem nicht so ist.

 

<span;>Wir kommen durstig und hungrig am Donner Pass an und bleiben in der Donner Ski Ranch hängen. PCT Hiker bekommen ein gratis Bier. Meine Augen werden tellergroß als ich die Flasche ausgehändigt bekomme. Da können die Bayern mit ihrem Maß Bier nicht mithalten: 1,25 Liter sind in der Flasche und dann hat das Ganze auch noch über 8%. Wir bestellen eine XL Pizza dazu und zum Nachtisch gibt es für jeden ein Stück Kuchen. Wir füllen unsere Bäuche und sind zufrieden.

<span;>Dank des Bieres entscheiden uns, den Tag für heute zu beenden. Wir kaufen das nötigste im kleinen Laden der Ski Ranch ein, es ist wieder ein sehr teurer Resupply, aber wir hatten keine Lust mehr, noch nach Soda Spring oder Truckee zu trampen. Wir stellen unser Zelt gegenüber der Ski Ranch an einem Parkplatz auf und fallen gleich in den Tiefschlaf.

<span;>Der nächste Ort den wir erreichen ist Sierra City. Eine Stadt kann mensch das Ganze nicht nennen. Es ist nur eine kleine Ansammlung von Häusern. Dafür gefällt uns das Örtchen um so besser. Es gibt ein Café, eine Bücherei, ein Hotel, einen Dorfbrunnen und einen kleinen Gemischtwarenladen mit Imbissbude.

<span;>Wir frühstücken im Laden einen riesigen Burrito und decken uns für die nächsten Tage ein. Trockenes Hundefutter ist leider gerade ausverkauft. Pita bekommt eine Dose Nassfutter zum Frühstück. Der Ladenbesitzer hat aber noch etwas Trockenfutter in seinem Privatbestand und schenkt uns das. Pita wird wohl die nächsten Tage etwas auf Diät gesetzt, aber damit sollten wir durchkommen. Gegen Mittag machen wir uns wieder auf dem Weg, wir haben einen längeren Aufstieg vor uns. Die Orte für den Resupply liegen leider immer im Tal, so bedeutet das immer mit leichtem Gepäck absteigen und dann mit vollem Rucksack wieder die Berge hochquälen. Wir begegnen wieder einer Klapperschlange, aber dieses Exemplar kann uns nicht gefährlich werden. Aus ihrem Maul schaut noch die Hälfte eines Streifenhörnchens heraus.

<span;>Am Abend kommen wir an einem wunderschönen Ort. Oberhalb des Deer Lakes stellen wir unser Zelt auf mit Blick auf Sierre Butte. Nur die vielen Mosquitos stören etwas die Idylle. Ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen, den Sonnenuntergang zu genießen. Das ist eindeutig bisher unser schönster Schlafplatz.

<span;>Auffällig ist, dass seit wir die High Sierra verlassen haben, sind wieder vermehrt Spuren von Waldbränden zu sehen. In der High Sierra waren dafür viele tote Bäume zu sehen, denen der Borkenkäfer zu stark zugesetzt hatte. Wir kommen in das erste Waldstück, dass komplett abgebrannt ist. Die Baumskelette sind unten, wo die Rinde noch dran ist, schwarz verkohlt, oben schaut das nackte, graue Holzgerippe raus. Immer wieder müssen wir über umgefallene Baumleichen steigen, unsere Hände, Arme und Beine verfärben sich dunkel vom Staub und Ruß. Wir passiern die 2000 Kilometer Marke, registrieren es kurz und laufen weiter, der tote Wald lädt nicht wirklich zum lange Verweilen oder Zelebrieren ein. Wir machen an einem See eine lange Mittagspause. Es ist zu heiß, um in den Mittagsstunden zu laufen. Aber wirklich idyllisch wirkt der Ort mit den toten Bäumen nicht.

<span;>Wir laufen weiter, es kommt langsam wieder Leben in den abgebrannten Wald. Unser Weiterwandern erschwert dies jedoch sehr. Das Gestrüpp wuchert überall mannshoch, der Weg ist nicht mehr sichtbar. Wir schlagen uns ein paar Meter durchs Gestrüpp, es ist unglaublich mühselig. Immer wieder gibt es Löcher im Boden, die wir nicht sehen und in die wir reinstolpern. Die Hundeleine verheddert sich immer wieder im Geäst. Wir entscheiden uns, auf die Forststraße zu wechseln, die nächsten 10 Kilometer soll sie fast parallel zum PCT verlaufen. Als wir dort ankommen, entscheiden wir uns, für heute aufzuhören. Meine Füße sind wund und ich kann nur noch schmerzhaft humpeln. Dirk stellt das Zelt auf der Schotterpiste auf. Es ist Sonntag Abend und wir hoffen, dass keine Offroader mit ihren verrückten Fahrzeugen vorbeikommen. Offroading ist hier in Kalifornien ein beliebter Zeitvertreib. Zur Sicherheit sucht Dirk zwei kleine umgefallene Baumstämme und errichtet auf jeder Seite unseres Zeltes eine Straßenblockade. Das Einschlafen fällt mir trotzdem schwer, ich habe bei jedem Geräusch die Sorge, dass uns ein Offroader über den Haufen fährt. Am nächsten Morgen geht es meinen Füßen besser. Dirk baut die Straßfnblockade ab. Wir laufen die Straße weiter und biegen um die Ecke. Und dann muss ich herzhaft Lachen. Im Vergleich zu dem, was vor uns liegt, war Dirks Straßenblockade süß und meine Sorge über den Haufen gefahren zu werden utopisch. Alle paar Meter liegen Bäume unterschiedlicher Größen über dem Weg und das wird sich die nächste 10 Kilometer nicht ändern.

<span;>Es ist unglaublich, gestern sind wir sicherlich zwei Stunden nur durch toten Wald gelaufen und jetzt wieder und wenn wir mal etwas Fernsicht haben, sehen wir auch nur verbranntes Land, was für eine Feuergewalt hier gewütet haben muss. Nach 10 Kilometern müssen wir wieder auf den PCT abbiegen, wir hoffen, dass wieder ein Weg vorhanden ist. Aber vorher müssen wir eine steile Böschung durch Gestrüpp hinunter. Für einen Moment sehe ich Dirk und Pita noch und dann sind sie verschwunden, nur durch sich plötzlich bewegende Äste lässt sich erahnen, wo sie sind gerade befinden.

<span;>Dann sind wir wieder auf dem PCT und er ist auch wieder begehbar, auch wenn wir weiterhin viel über umgefallene Bäume steigen müssen. Und dann kommen wir endlich aus dem verbrannten Wald heraus zu einem schönen Wildfluss, auf der anderen Seite können wir wieder durch lebendigen Wald laufen. Wir schaffen es bis nachmittags an die Straße und trampen nach Quincy. Der Herr, der uns mitnimmt, erzählt uns, dass die Stadt 2021 drei Wochen evakuiert wurde. Er ist geblieben. Das verbrannte Land, durch das wir durchgelaufen sind, ist von dem Waldbrand ein Jahr zuvor und nichts im Vergleich zu dem was vor uns liegt. Das Dixie Feuer war das größte Feuer mit nur einem Brandherd in der Geschichte Kaliforniens und das zweitgrößte Feuer in der Geschichte der USA und das Feuer, das am meisten Kosten verursacht hat, drei Gemeinden wurden fast vollständig zerstört. Da müssen wir die nächsten Tage durch, es liegen nochmal 160 Kilometer  verbranntes Land vor uns.

<span;>Aber erstmal haben wir uns eine Erfrischung verdient, wir werden am Spielzeugladen abgesetzt und schaffen es gerade noch kurz vor Ladenschluss unser Gratiseis abzuholen. PCT Hiker bekommen in Quincy, a hiker friendly town, eine Riesenkugel von dem besten Eis Kaliforniens. Dirk schmeckt es so gut, dass er sich gleich noch eine Kugel kauft. Während wir vor dem Laden sitzen, unser Eis schlecken, hält ein Auto an. Die Fahrerin fragt uns, ob wir schon für die Nacht ein Plätzchen haben, ansonsten könnte sie uns aufnehmen. Wir sind mal wieder völlig sprachlos, über so viel Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft. Wir sind schon bei einem anderen Trail Angel versorgt, der sein Haus und seinen Garten mit PCTlern auf Spendenbasis teilt. Wir sind froh, über eine Dusche und eine Waschmaschine, um wenigstens für ein paar Stunden nicht mehr im Schornsteinfegerlook durch die Gegend zu laufen.

<span;>Am nächsten Morgen macht sich Dirk mit Pita auf den Weg, er startet früh, um so wenig wie möglich in der Hitze zu laufen. Es wird jeden Tag etwas heißer und die Temperaturen klettern langsam aber sicher in Richtung 40 Grad. Ich bleibe noch in Quincy, Pitas Booties wurden gestern nicht geliefert. Wir haben diesmal gleich zwei Sets der guten Booties bestellt und hoffen, damit bis Kanada durchzukommen. Ich genieße also ein paar Stunden für mich und habe endlich Zeit mich gemütlich in ein Café zu setzen und eine Kanne Tee zu trinken. Glücklicherweise werden die Booties gleich am Vormittag geliefert, so dass ich nicht in die Nacht reinlaufen muss, um nach Belden zu kommen. Ich laufe zum Rand der Stadt, wo der beste Platz ist, um aus der Stadt zum Trail zu trampen. Auf dem Weg dorthin hält ein Auto an und ich bekomme mit einem „happy trails“ einen saftigen Pfirsich geschenkt. Kaum habe ich meinen Pfirsich gegessen und meinen Rucksack abgesetzt, hält schon wieder ein Auto an, kurbelt das Fenster runter und fragt, ob ich den PCT laufe. Der Fahrer ist eigentlich in Richtung Stadt unterwegs, aber er dreht sofort um, seit vielen Jahren ist er schon ein Trail Angel, und bringt mich außerhalb der Stadt zurück zum Trail. So bin ich nur drei Stunden hinter Dirk und Pita. Ich genieße, einen Tag für mich wandern.

<span;>Das Terrain wird immer leichter, wir machen weiterhin jeden Tag viele Höhenmeter, kommen aber dennoch kraftsparender durch. Nach Quincy ist der Weg auch weitgehend von den umgefallenen Bäumen befreit, so dass wir nicht allzu viele Klettereinheiten am Tag haben. Wir laufen aber weiterhin durch verbranntes Land, nach nur kurzer Zeit sehen wir wieder so aus wie vor Quincy. Zwischendurch gibt es immer wieder Oasen, wo das Feuer nicht gewütet hat bzw. die Bäume der Naturgewalt getrotzt haben und nur an den schwarzen „Füßen“ der Baumstämme ist zu erkennen, dass hier das Feuer keine Chance hatte. In den Oasen können wir uns etwas abkühlen, im verbrannten Land bieten die Baumgerippe keinen Schatten mehr.

<span;>Ich komme abends in Belden an. Belden ist nicht mehr als ein paar Häuser und ein kleiner Imbiss in einem kleinen Trailer Park, sowie einem Antiquitätenladen. Das Ganze liegt in einem Tal an dem schönen Wildfluss, den wir in den letzten zwei Tagen mehrfach gekreuzt haben. Dirk und ich haben vereinbart uns gleich unten am Fluss zu treffen. Er hat schon das Zelt aufgebaut. Ich kühle mich erstmal im Fluss ab und befreie mich von dem ganzen Staub und Dreck. Ein paar Tage vorher war hier ein großes Elektro Musik Festival. Das ganze Tal wurde hierfür angemietet, die Tickets sollen angeblich 400 Dollar gekostet haben und reichlich Drogen unterschiedlicher Art wurden konsumiert. Wir sind froh, dass wir nicht während dem Festival hier durch müssen. Dort wo wir unser Zelt aufgestellt haben, sind nur noch die Dixie Klos vom Festival stehen geblieben und auf der Schotterwendeplatte zwei alte, heruntergekommenen und verlassene Autos. Wie jeden Abend verstauen wir unsere Lebensmittel etc. in den Ursack und Dirk hängt ihn in einen Baum. Am nächsten Morgen stehen wir um 4 Uhr auf. Es wird langsam wieder zu heiß, um später zu starten. Dirk geht den Ursack holen und steht eine Minute später bedröppelt wieder vor unserem Zelt. Der Sack ist weg. Ich kann es gar nicht glauben und denke erst, er macht einen blöden Witz. Aber leider ist dem nicht so. Das Seil ist mit einem Messer durchgedchnitten worden. Definitiv kein Bär, da am Boden im Sand auch keine Schleifspuren zu sehen sind. Wir hatten gestern Nacht noch ein Auto kommen hören und jemand hat noch fröhlich gesungen, wir haben uns nichts dabei gedacht. Jetzt ist alles weg, unser Essen, Pitas Hundefutter, ihr Hunderucksack (um den tut es mir besonders leid, da ich ihn selber genäht hatte), ihre Medikamente, unsere Medikamente sowie Zahnbürsten, Zahnpasta und Co. und unser Kocher, Topf und Essensgeschirr. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als wieder ins Zelt zu kriechen und eine weitere Runde zu schlafen. Um sieben Uhr stehen wir auf und machen uns auf den Weg Richtung Straße und Trailer Park. Je näher wir dorthin kommen, desto mehr Müllberge türmen sich auf am Wegrand und wir bekommen ein Gefühl dafür, wie riesig das Musikfestival gewesen sein muss. Wir halten Ausschau, ob unsere Sachen, die die Diebe vielleicht uninteressant fanden, vielleicht am Wegesrand liegen gelassen haben. Leider nein. Das Restaurant und der kleine Laden haben leider noch zu und öffnen erst um 11 Uhr. Wir laufen die Straße entlang nach Carbiboo Crossing, ein weiterer Trailer Park mit Restaurant und kleinem Laden, drei Kilometer weiter. Auch hier ist noch nichts offen. Wir versuchen unser Glück mit trampen, die Straße führt nach Quincy zurück. Aber so früh am Morgen scheinen nur die Leute, die am Arbeiten sind unterwegs zu sein und dürfen uns leider nicht mitnehmen. Wir geben irgendwann auf und verziehen uns aus der Sonne in den Schatten und warten bis Cariboo Crossing öffnet. Wir frühstücken dort und erzählen der Besitzerin von unserem Schicksal. Sie hat Mitleid mit uns und stellt uns noch eine Schale Obst zu unserem Frühstücksburrito hin. Und haben Glück im Unglück. Die Hiker Box wurde vor erst vor einem Tag von einem anderen Hiker gefühlt, der zuviel in seiner Resupplybox hatte. Den Rest für zwei Tage füllen wir im Laden auf. Da Kocher und Topf auch weg sind, wird unsere Ernährung unter ein neues Moto gestellt: „Die Küche bleibt heute kalt, denn wir gehen in den Wiener (äh nordkalifornischen) Wald“. Statt Schnitzel mit Pommes gibt es Tortillas mit Thunfisch. Nur etwas für Pita zu bekommen, stellt sich als Herausforderung heraus, Hundefutter ist im Laden nicht zu finden. Die Besitzerin macht sich aber sofort auf den Weg, eine Lösung für das Problem zu finden. Sie kommt ein paar Minuten später wieder mit einer Dose Hundefutter, ein Trailerbewohner hat einen Hund und kann zumindest eine Dose Hundefutter für Pita entbehren. Dann kramt sie noch Hähnchenfleisch vom Vortag aus dem Kühlschrank und brät es für Pita an. Wir kaufen noch etwas Thunfisch und Tortillafladen für Pita und hoffen, dass Pita nicht zu sehr hungern muss. Mittags machen wir uns dann endlich wieder auf den Weg. Es geht leider fast den ganzen Tag bergauf und es gibt kaum Schatten. Laufen wir durch Wald, ist dieser verbrannt. Die Hitze zwingt uns, immer wieder zum Pause machen. Glücklicherweise gibt es genügend Quellen und wir trinken und trinken. Am Ende des Tages haben Dirk und ich sicherlich jeweils mindestens 5 Liter getrunken eher mehr. Nachmittags haben wir den langen Aufstieg geschafft und wir kommen auf eine schöne Wiese. Es ist grün und blüht überall. Wir überqueren einen weiteren besonderen Punkt des Trails. Wir lassen den Gebirgszug Sierra, der durch seine Granitfelsen geprägt ist, hinter uns und machen uns auf den Weg, die Kaskaden, hauptsächlich vulkanischen Ursprungs, zu durchqueren.

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<span;>Nach der grünen Oase geht es wieder durch verbranntes Land. Durch unseren späten Aufbruch und die vielen Pausen, schaffen wir es erst nach Einbruch der Dunkelheit zu unserem Schlafplatz. Auf dem letzten Stück fängt Pita an zu humpeln und möchte ihre Hinterpfote nicht mehr aufsetzen. Am nächste Morgen brechen wir wieder sehr früh auf, kommen aber nicht weit. Pitas will überhaupt nicht laufen. Bis zur nächsten Stadt haben wir noch 42 Kilometer vor uns. Wir versuchen, mit unseren Stöcken eine Trage zu bauen, merken aber schnell, dass wir so nicht vorwärts kommen. Ich packe dann alle Sachen aus Dirks Rucksack in meinen. Wir stopfen Pita in seinen Rucksack, nur das Köpfchen darf rausgucken. Dann gehen wir weiter. Pita schaut noch eine halbe Stunde neugierig was um sie herum passiert, dann fallen ihr die Augen zu und bleiben den Rest des Tages mehr oder minder geschlossen. Die Ärmste ist total erschöpft.

Wir haben Glück, bis zur Stadt sind relativ wenig Höhenmeter zu bewältigen, hauptsächlich bergrunter und Wolken machen den Tag deutlich angenehmer. Am Spätnachmittag haben wir den Halfway Marker erreicht. Unglaublich, wir haben die Hälfte des Weges geschafft. Mit Tränen in den Augen umarme ich Dirk.

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<span;>Wir haben langsam genug von verbrannten Bäumen, ich sehne mich nach grünen Wiesen, bunten Blumen und raschelnden Blättern im Wind. Bis zum Highway schaffen wir es an dem Tag nicht mehr. Wir schlagen unser Zelt auf, teilen uns ein spärliches Abendessen und legen uns erschöpft früh schlafen. Am nächsten Morgen sind es nur noch 5 Kilometer bis zum Highway. Pita will immer noch nicht mit der Hinterpfote auftreten, aber sie scheint ausgeruht zu sein und schaut munter und neugierig aus Dirks Rucksack heraus. In Chester machen wir es uns mal wieder vor dem Supermarkt gemütlich. Wir finden ein Plätzchen im Gras im Schatten. Wir kaufen ein und essen uns erst Mal richtig satt. Ich mache mich dann auf den Weg und klappere die beiden Tierärzte in der Stadt ab. Beide sind leider geschlossen, obwohl es Freitag ist. Ich vereinbare dann in der nächsten Stadt, in Burney, für Montag einen Termin. Zum Glück scheint es in Nordkalifornien, unkomplizierter mit Tierkliniken zu sein. Abends schlagen wir unsere Zelt im Park auf. Wir machen es uns gemütlich im Zelt. Dirk klappt das Außenzelt hoch, um die kühle Abendbrise rein zulassen und freuen uns auf einen erholsamen Schlaf. Da schrecken wir auf. Wasser klatscht mit Wucht gegen unser Zelt. Die automatischen Rasensprenkler des Parks sind angegangen und wir stehen mitten drin. Dirk springt raus und klappt das Außenzelt runter. Mir laufen die Tränen vor Lachen runter. Das war’s erstmal mit erholsamen Schlaf. Ich lausche dem Platsch, Pause, dann wieder Platsch, … Nach einer halben Stunde scheint das Rasenstück, auf dem wir stehen, genügend gewässert zu sein. Es kehrt wieder Nachtruhe ein und wir können endlich schlafen.

<span;>Am nächsten Morgen entscheiden wir uns, dass Pita und ich wieder den Trail verlassen und einen Teil auslassen werden. Dirk fährt mit einem Trail Angel zum Trail zurück und ich werde von einem anderen Trail Angel nach Burney gebracht. In Burney können PCT Hiker in der Kirche Word of Life unterkommen. Die Kirchengemeinde hat ein Mehrzweckgebäude im Hinterhof. Es gibt eine Küche, Duschen, der Hauptraum ist eine kleine Sporthalle und im ersten Stock gibt es ein paar Zimmer. Im Sommer werden hier die PCTler versorgt. Eigentlich ist die Regel, dass der Aufenthalt nur zwei Nächte sein soll. Pita und ich dürfen aber länger bleiben. Wir werden in einem der oberen Räume einquartiert. Es gibt eine riesen Hikerbox, so dass wir einiges, was uns gestohlen wurde, ersetzen können. Essen brauche ich auch nicht zu kaufen. Täglich bringen Mitglieder der Kirchengemeinde etwas zum Essen vorbei, Wassermelonen, Kartoffeln, etc. bzw. viele Hiker lassen ein Teil ihres Essen für die Allgemeinheit da, bevor sie weiter wandern. Vormittags ist das Café der Kirchengemeinde auf und es gibt gratis  guten Kaffee. Alle sind wieder sehr bemüht um Pita und mich. Kommen immer mal wieder vorbei und schauen nach uns. Pita freut sich besonders darüber, da sie meistens Hundeleckerlis mitgebracht bekommt. Ich genieße eine gründliche Dusche und wasche allen Staub und Ruß von mir runter. Dann kommt Pita dran. Jedes Mal wenn ich mit ihr kuschel, habe ich hinterher total schwarze Hände. Es braucht zwei gründliche Waschdurchgänge bis ich allen Ruß aus Pitas Fell raus habe.

<span;>Beim Tierarzt bekomme ich Zeckenschutz und Wurmkur für die restliche Reise und ein entzündungshemmendes Schmerzmittel. Sie hat sich vermutlich kurz die Kniescheibe aus und wieder eingerenkt. Die dadurch entstandene Reizung ist fast abgeheilt. Sie versucht, schon wieder wild durch die Gegend zu springen und ich muss sie eher zur Ruhe und Schonung zwingen. Ich mache mich nützlich und helfe einem Trail Angel, die Mehrzewckhalle zu putzen. Nach drei Tagen kommt auch Dirk in Burney an. Wir gönnen uns noch gemeinsam einen Pausentag. Dirk geht am Morgen mit einem Trail Angel zum Fliegrnfischen und bekommt Wurftechniken gezeigt und übt diese.

<span;>Dirk und ich haben entschieden, dass Pita und ich noch ein paar Mal größere Pausen machen und Teile des Weges auslassen werden. Er wird dann versuchen, viel Strecke zu machen, so dass wir mit Pita nicht ganz so viele Kilometer am Tag machen müssen. Zudem wird es immer heißer, eine Jahrhunderthitzewelle steht uns bevor mit Rekordtemperaturen bis zu 44 Grad soll es heiß werden. Wir entscheiden uns, nur vormittags und abends zu laufen.

<span;>Wir machen uns wieder gemeinsam auf den Trail. Jetzt soll der schönste Teil von Nordkalifornien kommen. Aber das Beste ist, dass wir nach über 160 Kilometern das Dixie Fire hinter uns gelassen haben und wir endlich wieder durch lebendigen Wald wandern.

<span;>Mittags finden wir ein kühles, schattiges Plätzchen an einem eiskalten Gebirgsbach. Wir springen alle drei rein und nach der Erfrischung schlafen wir alle erstmal zwei Stunden. Die Hitze macht ganz schön müde. Am späten Nachmittag entscheiden wir uns, es bei den 20 Kilometern für heute zu belassen und schlagen ein paar Hundert Meter weiter im Wald unser Zelt auf. Die nächsten Tage finden wir gut in unsere neue Routine rein. Wir stehen wieder um 4 Uhr morgens auf, frühstücken und laufen dann bis 11 Uhr. Wir haben Glück, es geht viel durch Wald, so dass wir meistens im Schatten laufen. Kurz vor Mittag machen wir meistens an einem kühlen Bach Pause, schlafen, essen, kühlen uns ab. Es ist unglaublich heiß, Mittags ist es nur im Schatten auszuhalten. Wir trinken Unmengen an Flüssigkeit, wir haben immer Durst. Kurz bevor wir uns wieder auf den Weg machen, kochen wir Abendessen. Um 17 Uhr laufen wir dann nochmal drei Stunden und schlagen vor Anbruch der Dunkelheit unser Zelt auf.

<span;>Der Weg ist einfach zu laufen und nur stellenweise verlangsamen viele umgestürzte Bäume unser Vorankommen. Wir versuchen Pita, über die größeren Baumstämme rüber zu heben, um ihre Gelenke zu schonen. Pita hält nicht so viel davon und versucht, sich dem Befehl „warten“ zu widersetzen und schnell vorher rüber zu springen.

<span;>Ein großer Baumstamm wird uns an einem Abend zum Verhängnis. Wir folgen dem Trampelpfad entlang des Stammes den Hügel runter, steigen über den Stamm, folgen auf der anderen Seite dem Trampelpfad den Hügel wieder hoch und überqueren den Stamm wieder. Wir sind kurz verwirrt, interpretieren das Ganze als Serpentine und laufen weiter. Nach über einer Stunde finde ich es dann doch merkwürdig, dass wir an unserem Zeltplatz noch nicht angekommen sind. Ich habe mir einen besonders schönen rausgesucht mit Blick auf Mt Shasta. Der Sonnenuntergang soll traumhaft sein. Ich kontrolliere die Karte auf Farout und stell fest, dass wir wieder zurück gelaufen sind. So müssen wir 8 Kilometer extra laufen und schaffen es gerade zum Sonnenuntergang zum Zeltplatz. Gemütlich den Sonnenuntergang zu bewundern fällt leider aus. Wir bauen schnell das Zelt auf, versorgen unser Essen und legen uns müde schlafen. Aber wenigsten kann ich den Sonnenaufgang beim Frühstücken genießen, auch wenn dieser nicht ganz so spektakulär ist.

Mt Shasta ist ein Legendenumwobener Berg. Der Sasquatch, der nordamerikanische Yeti, soll dort leben, immer wieder wird von Sichtungen berichtet. Wir treffen nur auf einen Bären.

<span;>Wir kommen wieder in die Zivilisation und merken, die Hitzewelle ist in der Stadt eigentlich nicht zum Aushalten. Unten in den Tälern ist es deutlich heißer. Wir werden von einem Trail Angel nach Dunsmuir gebracht, einem kleinen, schnuckeligem Ort. Die zwei Meter vom Auto bis in die Burger Burn reichen uns schon. Wir trinken einen eiskalten Milshake, um uns runterzukühlen und genießen den aklimatisierten Raum. Irgendwann ist es aber so weit, wir müssen in die Hitze raus zum Einkaufen. Wir versuchen, so schnell wie möglich die paar Hundertmeter zum Supermarkt zu laufen und halten uns so lange wie möglich dort auf. Von dort lassen wir uns dann von einem Trail Angel zum Campingplatz bringen. Der ist zum Glück schattig. Eigentlich dusche ich nie kalt, aber hier will ich gar nicht mehr aus aus der kalten Dusche.

<span;>Nach Dunsmuir werden wir mit dem ersten Waldbrand konfrontiert. Der PCT ist 50 Kilometer gesperrt. Das Feuer breiter sich schnell aus. Aufgrund des Rauches und des Feuerwehreinsatzes wird empfohlen, jedoch deutlich mehr des Trails auszulassen. Es gibt mehrere Optionen, wo wir den Trail verlassen können. Für uns ist es schwierig, zu entscheiden bis wohin es sicher ist. Wir tauschen uns viel mit anderen Hikern aus. Wenn wir Empfang haben, kontrollieren wir über Watch Duty, eine Waldbrand App, die Entwicklung des Feuers. Auch die Facebookseite der Trail Angels von Etna gibt immer wieder Updates zur Entwicklung des Feuers. Wir entscheiden uns, ca. 5 Tage auszulassen. Bis dorthin müssen wir drei Tage laufen. Wir sind etwas angespannt, Feuer können sich hier schnell ausbreiten. Der blaue Himmel ist immer wieder mit rußigen Schwaden durchzogen. Teilweise können wir das Feuer riechen. Teilweise ist es so stark, dass mir die Augen und der Hals leicht brennen. Über uns fliegen immer wieder Löschflugzeuge. Der Weg ist oft so staubig, dass ich zu Dirk und Pita Abstand halten muss. Komme ich zu nahe, ist mein Mund sofort voll mit Staub, dass es mir zwischen den Zähnen knirscht. Die Landschaft ist wunderschön, erinnert uns an die Alpen, daher ist es nicht verwunderlich, dass die Gegend Trinity Alps getauft wurde.

<span;>An einem Nachmittag treffen wir an unserem Siestaplatz auf einen Maultierhirsch. Der scheint ziemlich zahm zu sein. Er kommt immer wieder ganz nah zu uns. Pitas knurren und kläffen verscheucht ihn nur kurz. Dann pirscht er sich im Gestrüpp wieder an uns heran. Dirk versucht, den Hirsch nachhaltiger zu vertreiben. Keine Chance. Nach zwei Stunden haben wir genug, das ist keine entspannte Mittagspause, wir flüchten ein paar Kilometer weiter. Von einem Hirschvertrieben, so was hatten wir auch noch nicht.

<span;>Wir kommen an vielen, kristallklaren Bergseen vorbei, die perfekten Orte für kleine Pausen oder unsere lange Siesta. Der Porqupine Lake ist eindeutig der schönste.

<span;>Wir finden schöne Plätze um unser Zelt aufzustellen.

<span;>Leider nicht immer. An einem Abend kommen wir an unserem Schlafplatz an. Kein Schatten und der Platz ist sehr felsig. Wir entscheiden uns dagegen, 4 Kilometer weiter zu laufen. Wir wollen Pita nicht zuviel zumuten. Also schlagen wir unser Zelt auf und hoffen, dass mit untergehender Sonne, es kühler wird. Bei dem steinigen Untergrund ist es schon eine Herausforderung, das Zelt aufzubauen. Die Luft kühlt zwar mit der Dämmerung ab, aber der aufgeheizte, steinige Boden speichert die Wärme ziemlich gut. Der Boden ist so heiß, dass wir uns ohne Isomatte gar nicht hinlegen können. Ich quetschen mich mit Pita auf eine Matte und habe das Gefühl, in einer Bratpfanne zu liegen. Dirk hält es im Zelt gar nicht aus und legt sich nach draußen. Gut schlafen wir nicht, da zudem irgendwelche Tiere in der Nähe sind und Pita ständig knurrt und kaum zur Ruhe kommt. Das ist bisher die ungemütlichste Nacht auf dem PCT.

<span;>Wir schaffen es sicher bis nach Etna. Der Ort wimmelt von Feuerwehrleuten. Wir organisieren uns mit einem Trail Angel ein Fahrt nach Seiad Valley. Dort kommen wir auf dem Wildwood RV Park unter und gönnen uns einen Pausentag. Die Hitze lässt leider immer noch nicht nach. Glücklicherweise gibt es einen kühlen, schattigen Bach.

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<span;>Dann machen wir uns auf den Weg und wollen endlich Kalifornien hinter uns lassen. Ich habe das Gefühl, dieser Bundesstaat ist endlos und komme mir vor wie in dem Song von den Eagles: „Welcome to the hotel California […] you can check out any time you like, but you can never leave.“

<span;>Wir blicken zurück auf die Berge um Etna und sehen beeindruckende Rauchwolken aufsteigen. Wir haben ein Feuer hinter uns gelassen, wissen aber, dass noch viele Waldbrände vor uns liegen und es ungewiss ist, wieviel wir vom Weg laufen können.

<span;>Wir sind gerade Mal einen Tag unterwegs, da beginnt Pita wieder zu schwächeln. Die Pfote vorne rechts will sie nicht mehr aufsetzen. Geplannt war, dass ich in Ashland drei Tage mit Pita aussetze. Wir entscheiden uns, dass ich fast ganz Oregon mit Pita aussetzen werde. Aber erstmal müssen wir Pita zwei Tage bis Ashland tragen. Dirk packt sie wieder in den Rucksack, ich nehme alles andere. Diesmal haben wir nur deutlich mehr Essen dabei und auch unsere gestohlene Ausrüstung größtenteils wieder ersetzt. Die nächsten 25 Kilometer sind ganz schön zäh und die Rucksäcke drücken ordentlich auf den Schultern. Aber unsere Mühen werden belohnt. Wir kommen am frühen Nachmittag an der Donomore Cabin an. Diese wurde von Deutschen als Homestead errichtet, auf den Wiesen um die Hütte weideten ihre Kühe. Auch heute noch grassen die Kühe im saftigen Grass und das Bimmeln der Kuhglocken erinnert an die Heimat.

<span;>Einmal im Jahr kommen die Nachfahren für ein paar Tage zur Hütte und halten sie instand. Ein befreundetes Paar kommt dann auch immer zur Hütte, um Trail Magic zu machen. Dieses Jahr unterstützt eine ehemalige Through-Hikerin, Purple Rain, die Trailmagic.

<span;>Selten habe ich mich so über eine kalte Cola und einen Hotdog gefreut. Zudem ist es der letzte Tag der Donomore Trail Magic. Morgen brechen alle wieder nach Oregon auf. Was für ein Glück, Purple Rain wird mich nach Medford mitnehmen. Wir müssen Pita doch nicht nach Ashland tragen.

<span;>Am Nachmittag laufen wir noch zusammen die letzten zwei Kilometer von Kalifornien zu Grenze nach Oregon. Ich möchte zumindest nach Oregon rein gelaufen sein, wenn ich Oregon schon nicht durchquere. Die zwei Kilometer sind sehr emotional für mich, auch wenn mir die Entscheidung leicht gefallen ist, für Pitas wohl Oregon auszulassen, ist ein Teil von mir sehr wehmütig.

<span;>Den Abend verbringen wir gemütlich mit den Leuten von der Hütte und den Trail Angels, wir lauschen deren Geschichten und lachen viel. Und dann werde ich überrascht. In den letzten 6 Jahren als Trail Angels haben Ducky’s Dad und Mom viele Hiker beglückt. Ich bin die 1500te. Ich werde mit einer grün blinkenden Kette geehrt. Bekomme ein paar Wandersocken und eine Kette mit einem Anhänger mit der Zahl 1500. Ich bin zu Tränen gerührt. Irgendwie schafft es der Trail, einem immer wieder etwas zu geben. So langsam verstehe ich den Ausdruck: „the trail provides!“